Unterschied zwischen Verbrauchsausweis und Bedarfsausweis

Jul 21, 2024

Wenn es um den Energieausweis für Gebäude geht, gibt es zwei Haupttypen: den Verbrauchsausweis und den Bedarfsausweis. Beide haben unterschiedliche Methoden zur Bewertung des Energieverbrauchs und der Energieeffizienz eines Gebäudes und dienen verschiedenen Zwecken.

Verbrauchsausweis

Der Verbrauchsausweis basiert auf dem tatsächlichen Energieverbrauch eines Gebäudes in den letzten drei Jahren. Diese Daten umfassen den Energieverbrauch für Heizung und Warmwasser, bei Nichtwohngebäuden zusätzlich für Beleuchtung, Lüftung und Kühlung. Er ist kostengünstiger, mit Preisen zwischen 60 und 100 Euro. Ein Verbrauchsausweis ist zulässig, wenn das Gebäude bestimmte Kriterien erfüllt, wie zum Beispiel mindestens fünf Wohneinheiten oder eine Bauantragstellung nach dem 1. November 1977.

Vorteile:

  • Kostengünstiger
  • Schnellere Erstellung

Nachteile:

  • Weniger aussagekräftig, da er vom individuellen Nutzungsverhalten der Bewohner abhängt

Bedarfsausweis

Der Bedarfsausweis ist detaillierter und basiert auf einer technischen Analyse des Gebäudes, einschließlich der Wärmedämmung, der Heizungsanlage und der Bauweise. Diese Analyse erfolgt unabhängig vom tatsächlichen Energieverbrauch der Bewohner und liefert daher objektivere Daten. Ein Bedarfsausweis kostet in der Regel zwischen 300 und 500 Euro und erfordert eine Inspektion durch einen Fachmann vor Ort.

Vorteile:

  • Objektivere und detailliertere Analyse
  • Bietet konkrete Hinweise für energetische Sanierungen

Nachteile:

  • Höhere Kosten
  • Aufwendigere Erstellung

Wann ist welcher Ausweis sinnvoll?

  • Verbrauchsausweis: Ideal für Miet- und Verkaufsanzeigen, wenn nur eine grobe Einschätzung des Energieverbrauchs benötigt wird. Er ist ausreichend, wenn das Gebäude nach 1977 gebaut wurde oder mehr als vier Wohneinheiten hat.
  • Bedarfsausweis: Sinnvoll bei geplanten Modernisierungsmaßnahmen oder beim Verkauf einer Immobilie, da er detaillierte und objektive Informationen liefert. Er ist verpflichtend für Gebäude mit weniger als fünf Wohneinheiten, die vor 1978 gebaut wurden und nicht nach der Wärmeschutzverordnung von 1977 saniert wurden.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Verbrauchsausweis eine kostengünstige und schnelle Lösung bietet, während der Bedarfsausweis eine gründlichere und objektivere Bewertung ermöglicht, die insbesondere bei Modernisierungen und Immobilienkäufen von Vorteil ist.